Kirchliches
Unter Froschhintern
Obwohl ich nun als Ungarin bereits seit 30 Jahren in Großbritannien lebe und fast perfekt Englisch spreche, verwirrte mich meine Mutter eines Tages mächtig. That’s really under the frog’s bum (Das ist wirklich unter dem Hintern des Frosches) . Ich schlussfolgerte aus dem Kontext unserer Unterhaltung, dass mit dieser Äußerung etwas Negatives gemeint sein müsse - schließlich klang es nicht sehr nett.
Tatsächlich handelte es sich um eine direkte Übersetzung des ungarischen Sprichwortes a béka feneke alatt, was soviel wie sehr übel dran sein bedeutet und oft mit Geld in Verbindung gebracht wird. Im Englischen gibt es eine vergleichbare Redensart, die sich auf Frösche bezieht: Wenn jemand einen frog in his throat hat, also, wie im Deutschen, einen Frosch im Hals hat, ist er vorübergehend heiser. Das spanische por un pelito de rana meint, dass etwas beinahe ins Auge ging, wörtlich um die Haaresbreite eines Frosches.
Arme Frösche, sie müssen wirklich allerhand über sich ergehen lassen. Ich hoffe um ihretwillen, dass sie in anderen Sprichwörtern besser davonkommen.
Karen Kovacs
Papst- und Göttliches
Unter Froschhintern
Obwohl ich nun als Ungarin bereits seit 30 Jahren in Großbritannien lebe und fast perfekt Englisch spreche, verwirrte mich meine Mutter eines Tages mächtig. That’s really under the frog’s bum (Das ist wirklich unter dem Hintern des Frosches) . Ich schlussfolgerte aus dem Kontext unserer Unterhaltung, dass mit dieser Äußerung etwas Negatives gemeint sein müsse - schließlich klang es nicht sehr nett.
Tatsächlich handelte es sich um eine direkte Übersetzung des ungarischen Sprichwortes a béka feneke alatt, was soviel wie sehr übel dran sein bedeutet und oft mit Geld in Verbindung gebracht wird. Im Englischen gibt es eine vergleichbare Redensart, die sich auf Frösche bezieht: Wenn jemand einen frog in his throat hat, also, wie im Deutschen, einen Frosch im Hals hat, ist er vorübergehend heiser. Das spanische por un pelito de rana meint, dass etwas beinahe ins Auge ging, wörtlich um die Haaresbreite eines Frosches.
Arme Frösche, sie müssen wirklich allerhand über sich ergehen lassen. Ich hoffe um ihretwillen, dass sie in anderen Sprichwörtern besser davonkommen.
Karen Kovacs
Die sieben Todsünden
Unter Froschhintern
Obwohl ich nun als Ungarin bereits seit 30 Jahren in Großbritannien lebe und fast perfekt Englisch spreche, verwirrte mich meine Mutter eines Tages mächtig. That’s really under the frog’s bum (Das ist wirklich unter dem Hintern des Frosches) . Ich schlussfolgerte aus dem Kontext unserer Unterhaltung, dass mit dieser Äußerung etwas Negatives gemeint sein müsse - schließlich klang es nicht sehr nett.
Tatsächlich handelte es sich um eine direkte Übersetzung des ungarischen Sprichwortes a béka feneke alatt, was soviel wie sehr übel dran sein bedeutet und oft mit Geld in Verbindung gebracht wird. Im Englischen gibt es eine vergleichbare Redensart, die sich auf Frösche bezieht: Wenn jemand einen frog in his throat hat, also, wie im Deutschen, einen Frosch im Hals hat, ist er vorübergehend heiser. Das spanische por un pelito de rana meint, dass etwas beinahe ins Auge ging, wörtlich um die Haaresbreite eines Frosches.
Arme Frösche, sie müssen wirklich allerhand über sich ergehen lassen. Ich hoffe um ihretwillen, dass sie in anderen Sprichwörtern besser davonkommen.
Karen Kovacs
Kirchliches und Göttliches
Kirche und Religion waren einmal die bestimmenden Größen des gesellschaftlichen und privaten Lebens. Sie gaben den Menschen die Richtung und Einstellung für alle Bereiche ihres Daseins (vor).
Heute hat sich das Bild völlig gewandelt. Kritiker behaupten, Kirche und Religion und vor allem deren Wertesystem sei “verstaubt” und nicht mehr zeitgemäß. Dies habe zur Folge, dass die heutige Gesellschaft sich immer mehr individualisiere, sich andere Prioritäten und Interessen bei den einzelnen Personen entwickelten und infolgedessen immer weniger Menschen in die Kirche gingen und ihren Glauben aktiv auslebten.
Die Nichtgläubigen sind mittlerweile die größte Bevölkerungsgruppe, und die christlichen Kirchen befinden sich im Rückzug. Liegt es vielleicht daran, dass viele Kirchenobere selbst nicht mehr an das glauben, was sie ihren Mitgliedern predigen? Durch Missbrauchsskandale und mangelnde Aufklärung sowie Vertuschung tragen sie einen gehörigen Anteil dazu bei, dass Ansehen und Vertrauen zu ihnen rapide sinken und die Menschen den Kirchen den Rücken kehren und ihren Kirchenaustritt erklären. Lieber widmen sie sich ihrer „Privatreligion“ oder ihrem religionsfreien Privatleben.
Im öffentlichen Leben haben sowohl Kirchen als auch Religion – zumindest in Europa – an Bedeutung verloren. Es gibt die verfassungsrechtlich garantierte Religionsfreiheit. „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“, wusste schon Friedrich der Große.
Da mögen sich die Kirchen noch so anstrengen, ihre Gläubigen zurückzuholen, mit Mitgliederwerbung, kostenlosen Parkplätzen oder McDonald in Kirchennähe – der Trend ist wohl nicht aufzuhalten: Wenn das Personal, z.B. die Gemeindesekretärin, nicht mehr bezahlt werden kann und durch einen automatischen Anrufbeantworter ersetzt wird und wenn die häufigste Gottesdienstbesucherin die Kirchenmaus ist, dann ist der Tag nicht mehr fern, an dem der Umbau, die Umwidmung und die Nutzung durch nichtkirchliche Einrichtungen beginnt. Dann läuten die Glocken nur noch bei den weidenden Kühen …
Was bleibt? Wahrscheinlich der Papst, der als Letzter irgendwann das Licht ausmachen muss, aber vorher die Suppe auslöffelt, wenn der Vorgänger das Handtuch wirft – und es bleiben die sieben Todsünden: Eitelkeit und Hochmut, Geiz und Habgier, Wollust und Begehren, Völlerei und Maßlosigkeit, Neid, Eifersucht und Missgunst, Feigheit und Ignoranz, Zorn, Wut und Rachsucht. Sie alle sind, so scheint es, unausrottbare Begleiter der Menschheit, mit und ohne Kirche.