Bilder von der Bildung
Schule schwänzen
Das Schule schwänzen ist universell - nur nicht in den europäischen Sprachen!
Nach den Schulferien werden gern neue Vorsätze für das kommende Jahr gemacht: etwas aktiver in der Schule sein zum Beispiel. Doch mit den letzten schönen Herbsttagen ist die Gefahr doch relativ groß, von Zeit zu Zeit die Schule sausen zu lassen und ganz einfach zu schwänzen oder den »Unterricht zu trocknen« (sécher les cours) , wie die Franzosen sagen.
Dafür muss man sich laut den Italienern aber erst einmal ein »Loch« in seinem Stundenplan freischaufeln (fare buco - ein Loch machen) oder sägen (fare sega) . Die Methode hängt ganz von der Gefühlslage des jeweiligen Landes ab: Engländer, die für ihren Takt berühmt sind, überspringen die Schule (to skip school ) , während Franzosen die Schule auch schon mal sprengen (péter les cours) - ohne Dynamit, versteht sich.
Etwas Sinnvolles mit seiner Zeit anzufangen, sollte nun kein Problem mehr sein. Die Franzosen, wahrhaftige Naturliebhaber, bevorzugen die école buissonnière - sozusagen die Schule in den Wald zu verlegen (buisson heißt Busch), während der Brite gern den Streuner spielt (to play truant) , ähnlich wie der Ungar, der ganz einfach abhängt oder herumlungert (ellógom az órákat).
Der Spanier übt sich bereits im Kindesalter als Torero, denn Schwänzen bedeutet auf der iberischen Halbinsel, dass man sich anstatt der Schulstunden dem Stierkampf widmet (hacer novillos - den jungen Stier machen) . Den hinterlistigen Charakter des Schwänzens haben ihrerseits die Deutschen verinnerlicht, denn schwänzen geht auf herumlungernde Wegelagerer zurück (swanzen/ swenzen für schwanken/ schwenken) , die über das Land zogen.
Letzter Tipp: Vielleicht nicht allzu viel Unterricht trocknen, wenn der Abschluss in trockenen Tüchern landen soll.
Fabien Champion
Surreales und Skurriles
Schule schwänzen
Das Schule schwänzen ist universell - nur nicht in den europäischen Sprachen!
Nach den Schulferien werden gern neue Vorsätze für das kommende Jahr gemacht: etwas aktiver in der Schule sein zum Beispiel. Doch mit den letzten schönen Herbsttagen ist die Gefahr doch relativ groß, von Zeit zu Zeit die Schule sausen zu lassen und ganz einfach zu schwänzen oder den »Unterricht zu trocknen« (sécher les cours) , wie die Franzosen sagen.
Dafür muss man sich laut den Italienern aber erst einmal ein »Loch« in seinem Stundenplan freischaufeln (fare buco - ein Loch machen) oder sägen (fare sega) . Die Methode hängt ganz von der Gefühlslage des jeweiligen Landes ab: Engländer, die für ihren Takt berühmt sind, überspringen die Schule (to skip school ) , während Franzosen die Schule auch schon mal sprengen (péter les cours) - ohne Dynamit, versteht sich.
Etwas Sinnvolles mit seiner Zeit anzufangen, sollte nun kein Problem mehr sein. Die Franzosen, wahrhaftige Naturliebhaber, bevorzugen die école buissonnière - sozusagen die Schule in den Wald zu verlegen (buisson heißt Busch), während der Brite gern den Streuner spielt (to play truant) , ähnlich wie der Ungar, der ganz einfach abhängt oder herumlungert (ellógom az órákat).
Der Spanier übt sich bereits im Kindesalter als Torero, denn Schwänzen bedeutet auf der iberischen Halbinsel, dass man sich anstatt der Schulstunden dem Stierkampf widmet (hacer novillos - den jungen Stier machen) . Den hinterlistigen Charakter des Schwänzens haben ihrerseits die Deutschen verinnerlicht, denn schwänzen geht auf herumlungernde Wegelagerer zurück (swanzen/ swenzen für schwanken/ schwenken) , die über das Land zogen.
Letzter Tipp: Vielleicht nicht allzu viel Unterricht trocknen, wenn der Abschluss in trockenen Tüchern landen soll.
Fabien Champion
Zeichnungen für die Zeitschrift »duz«
Schule schwänzen
Das Schule schwänzen ist universell - nur nicht in den europäischen Sprachen!
Nach den Schulferien werden gern neue Vorsätze für das kommende Jahr gemacht: etwas aktiver in der Schule sein zum Beispiel. Doch mit den letzten schönen Herbsttagen ist die Gefahr doch relativ groß, von Zeit zu Zeit die Schule sausen zu lassen und ganz einfach zu schwänzen oder den »Unterricht zu trocknen« (sécher les cours) , wie die Franzosen sagen.
Dafür muss man sich laut den Italienern aber erst einmal ein »Loch« in seinem Stundenplan freischaufeln (fare buco - ein Loch machen) oder sägen (fare sega) . Die Methode hängt ganz von der Gefühlslage des jeweiligen Landes ab: Engländer, die für ihren Takt berühmt sind, überspringen die Schule (to skip school ) , während Franzosen die Schule auch schon mal sprengen (péter les cours) - ohne Dynamit, versteht sich.
Etwas Sinnvolles mit seiner Zeit anzufangen, sollte nun kein Problem mehr sein. Die Franzosen, wahrhaftige Naturliebhaber, bevorzugen die école buissonnière - sozusagen die Schule in den Wald zu verlegen (buisson heißt Busch), während der Brite gern den Streuner spielt (to play truant) , ähnlich wie der Ungar, der ganz einfach abhängt oder herumlungert (ellógom az órákat).
Der Spanier übt sich bereits im Kindesalter als Torero, denn Schwänzen bedeutet auf der iberischen Halbinsel, dass man sich anstatt der Schulstunden dem Stierkampf widmet (hacer novillos - den jungen Stier machen) . Den hinterlistigen Charakter des Schwänzens haben ihrerseits die Deutschen verinnerlicht, denn schwänzen geht auf herumlungernde Wegelagerer zurück (swanzen/ swenzen für schwanken/ schwenken) , die über das Land zogen.
Letzter Tipp: Vielleicht nicht allzu viel Unterricht trocknen, wenn der Abschluss in trockenen Tüchern landen soll.
Fabien Champion
Ein Leben lang – oder: Das Lernen hört nicht auf!
Bildung hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Sie ist der Rohstoff der Industriegesellschaft, wie man sagt. Oftmals ist die Annahme: Je höher der Bildungsgrad, desto höher das Ansehen, was dazu führt, dass ein großer Leistungsdruck entsteht – Bestenauslese!
Das Verständnis, wie Bildung aussieht bzw. auszusehen hat, hat sich im letzten Jahrhundert stark gewandelt. Von der omnipräsenten Autorität des strengen und einbläuenden Paukers mit erhobenem Zeigefinger und drohendem Rohrstock lassen sich heutzutage nur noch Ansätze erahnen.
Der Schulanfang bringt für viele bereits die ersten Schwierigkeiten mit sich, da die Kleinen sich fragen, was wohl auf sie zukommen wird. Auf alle Fälle wird Sitzfleisch gefordert und „antrainiert“ und oftmals Unlust erzeugt. Fehlende Motivation, Desinteresse und Faulheit führen dann oft zum Schulabbruch. Andere sind regelrechte „Überflieger” und schreiben nur Einsen.
Oft unterstützen Eltern ihre Kinder während der Schulzeit, indem sie zusammen mit ihnen lernen und moralische Unterstützung leisten. Danach heißt diese Unterstützung dann „Hotel Mama”, in dem die nicht mehr Kleinen auch noch im fortgeschrittenen Alter durchgefüttert werden. Sie bleiben „im Nest hocken“ und finden den Absprung nicht, werden einfach nicht flügge.
Nach der Schule geht es oft zu einer anderen Mutter – der „Alma Mater“: Bildungshungriger Student trifft auf nährende Mutter. So ist jedenfalls die Idealvorstellung.
Studienberatungen raten zum Studium – und Studienbegleiter geben Tipps auf Schritt und Tritt, meistens digital, versteht sich. Viele Hochschulen bieten sogenannte „Schnupperkurse” an (nur bedingt für Hunde geeignet!).
Ausländische Lernwillige kommen dazu, so dass so mancher Hörsaal („Audi Max“) überfüllt ist. Das Rennen um die begehrten Credit-Points, Abschluss-Zertifikate Bachelor, Master und die Promotion beginnt zu jedem Semesterbeginn immer wieder neu. Und sogar die Altertumswissenschaften haben sich vom Diplom verabschieden und diesen ganzen „modernen Kram“ übernehmen müssen.
Auch später hört das Lernen nicht auf, die Bildung heißt dann Seniorenstudium oder ganz allgemein Weiterbildung, denn mit ihr kommt man weiter, heißt es, als ohne sie.