Narren
Zerbrochene Eier
Böses Erwachen für den Minister Antonio Di Pietro, Chef der Italia dei Valori (dt. Italien der Werte, eine liberale Anti-Korruptionsbewegung) und Blogger: In der englischen Version seines Internettagebuches ist seit dem 31. Juli nachzulesen, der frühere Staatsanwalt sei aus dem Rennen um den Chefposten in der Demokratischen Partei ausgeschieden, weil er would have broken the eggs in the basket, eine Art Küchenlatein für das italienische avrebbe rotto le uova nel paniere (die Eier im Korb zerbrochen haben) .
Urheber dieses Seitenhiebs auf Di Pietro, das ehemalige Aushängeschild der Antikorruptionskampagne Mani Pulite, ist Ivan Scalfarotto, der bei der Vorwahl 2005 für das Mitte-Links-Bündnis Ulivo kandidiert und lange in London gelebt hat. Sein Eintrag in seinem Blog über den unterhaltsamen Effekt solcher sprachlicher Missgeschicke hat eine virtuelle Polemik entfacht, die die neue linksdemokratische Partei noch vor ihrer offiziellen Gründung ins Wanken bringt.
Was für eine Bauernweisheit verbirgt sich also hinter diesem Ausdruck? Mit dem Korb ist jener Platz gemeint, an dem die Hühner etwa 20 Tage lang über ihren Eiern brüten. Wer also die Eier im Korb zerbricht, ruiniert einen sorgfältig vorbereiteten Plan oder ein von langer Hand geplantes Projekt. Die entsprechende Redewendung auf Englisch lautet to cut the ground from under, was im Deutschen als jemandem das Wasser abgraben verwendet wird. Auf französischem Boden würde man sagen: couper l‘herbe sous le pied, wörtlich: das Gras unter dem Fuß wegschneiden.
In Deutschland kommt wieder das Essen ins Spiel, wenn man jemandem kräftig die Suppe versalzt, während die Spanier, entgegen ihrer ansonsten reichen kulinarischen Tradition, den in vielen Sprachen präsenten Ausdruck cortar las alas (die Flügel stutzen) verwenden.
Elisa Marengo
Tod und Teufel und Gespenster
Zerbrochene Eier
Böses Erwachen für den Minister Antonio Di Pietro, Chef der Italia dei Valori (dt. Italien der Werte, eine liberale Anti-Korruptionsbewegung) und Blogger: In der englischen Version seines Internettagebuches ist seit dem 31. Juli nachzulesen, der frühere Staatsanwalt sei aus dem Rennen um den Chefposten in der Demokratischen Partei ausgeschieden, weil er would have broken the eggs in the basket, eine Art Küchenlatein für das italienische avrebbe rotto le uova nel paniere (die Eier im Korb zerbrochen haben) .
Urheber dieses Seitenhiebs auf Di Pietro, das ehemalige Aushängeschild der Antikorruptionskampagne Mani Pulite, ist Ivan Scalfarotto, der bei der Vorwahl 2005 für das Mitte-Links-Bündnis Ulivo kandidiert und lange in London gelebt hat. Sein Eintrag in seinem Blog über den unterhaltsamen Effekt solcher sprachlicher Missgeschicke hat eine virtuelle Polemik entfacht, die die neue linksdemokratische Partei noch vor ihrer offiziellen Gründung ins Wanken bringt.
Was für eine Bauernweisheit verbirgt sich also hinter diesem Ausdruck? Mit dem Korb ist jener Platz gemeint, an dem die Hühner etwa 20 Tage lang über ihren Eiern brüten. Wer also die Eier im Korb zerbricht, ruiniert einen sorgfältig vorbereiteten Plan oder ein von langer Hand geplantes Projekt. Die entsprechende Redewendung auf Englisch lautet to cut the ground from under, was im Deutschen als jemandem das Wasser abgraben verwendet wird. Auf französischem Boden würde man sagen: couper l‘herbe sous le pied, wörtlich: das Gras unter dem Fuß wegschneiden.
In Deutschland kommt wieder das Essen ins Spiel, wenn man jemandem kräftig die Suppe versalzt, während die Spanier, entgegen ihrer ansonsten reichen kulinarischen Tradition, den in vielen Sprachen präsenten Ausdruck cortar las alas (die Flügel stutzen) verwenden.
Elisa Marengo
Typen
Zerbrochene Eier
Böses Erwachen für den Minister Antonio Di Pietro, Chef der Italia dei Valori (dt. Italien der Werte, eine liberale Anti-Korruptionsbewegung) und Blogger: In der englischen Version seines Internettagebuches ist seit dem 31. Juli nachzulesen, der frühere Staatsanwalt sei aus dem Rennen um den Chefposten in der Demokratischen Partei ausgeschieden, weil er would have broken the eggs in the basket, eine Art Küchenlatein für das italienische avrebbe rotto le uova nel paniere (die Eier im Korb zerbrochen haben) .
Urheber dieses Seitenhiebs auf Di Pietro, das ehemalige Aushängeschild der Antikorruptionskampagne Mani Pulite, ist Ivan Scalfarotto, der bei der Vorwahl 2005 für das Mitte-Links-Bündnis Ulivo kandidiert und lange in London gelebt hat. Sein Eintrag in seinem Blog über den unterhaltsamen Effekt solcher sprachlicher Missgeschicke hat eine virtuelle Polemik entfacht, die die neue linksdemokratische Partei noch vor ihrer offiziellen Gründung ins Wanken bringt.
Was für eine Bauernweisheit verbirgt sich also hinter diesem Ausdruck? Mit dem Korb ist jener Platz gemeint, an dem die Hühner etwa 20 Tage lang über ihren Eiern brüten. Wer also die Eier im Korb zerbricht, ruiniert einen sorgfältig vorbereiteten Plan oder ein von langer Hand geplantes Projekt. Die entsprechende Redewendung auf Englisch lautet to cut the ground from under, was im Deutschen als jemandem das Wasser abgraben verwendet wird. Auf französischem Boden würde man sagen: couper l‘herbe sous le pied, wörtlich: das Gras unter dem Fuß wegschneiden.
In Deutschland kommt wieder das Essen ins Spiel, wenn man jemandem kräftig die Suppe versalzt, während die Spanier, entgegen ihrer ansonsten reichen kulinarischen Tradition, den in vielen Sprachen präsenten Ausdruck cortar las alas (die Flügel stutzen) verwenden.
Elisa Marengo
Zum Verrücktwerden!
Narren
Wenn eine Gesellschaft überwiegend aus Verrückten besteht, wird auch der Gescheite für verrückt erklärt. Narren sind Wesen, die dagegenhalten und lustige Sachen machen. Man lacht über sie, wenn sie dem Schneemann den dicken Mantel klauen oder in Tierkostümen Kunststücke vollführen.
Sie wissen immer einen Ausweg. Wenn die Stimmung bei ihnen selbst oder bei anderen auf dem Gefrierpunkt angekommen ist, haben sie die Humoridee, die alles wieder in Fluss bringt. Denn der Humor steht in enger Beziehung zur Flüssigkeit, war er doch früher die Bezeichnung für die vier elementaren Körpersäfte (h?mor?s), die entscheidend und prägend für das Temperament sind. So bricht und verflüssigt der Narr das Eis. Die Welt leuchtet wieder in hellen Farben – und alles ohne pharmazeutische Stimmungsaufheller. Deshalb stören sich miesepetrige Menschen an ihm und wollen ihm durch „Humor-Ex“ den Garaus machen oder ihn in enge Konventionen einzwängen.
Doch er ist gegen jede Art von Zwang, auch gegen den Kostümzwang in der „närrischen Zeit“, in der man zwanghaft ungezwungen sein möchte. Da nimmt er lieber Reißaus und schwebt über allen Dingen. Denn er ist Individualist, nicht der Gruppenvergnügte, und sein Bruder im Geiste ist der Clown im Zirkus, der leidet, wenn andere nicht (über ihn) lachen.
Was den Narren auszeichnet, ist Gelassenheit und Zuversicht. Auch aus einer Katastrophe kann er immer noch das Beste machen – wenn das Schiff sinkt, findet er den rettenden Anker, auf den er sich legt und nicht untergeht. Deshalb haben viele Menschen Narren gern, eben „einen Narren an ihnen gefressen“, während die Miesepeter das Fressen sehr wörtlich nehmen, um ihn loszuwerden.
Auch Tiere können lustig sein. Denn auch sie machen Spaß, bauen Türme aus Esel, Hund, Katze und Hahn oder aus Pferd, Ziege und Papagei, oder sie fliegen waghalsig und akrobatisch durch die Luft … die ganze Welt ist ein Zirkus!
Wenn allerdings Türen und Kleiderbügel ihr Unwesen treiben, ist es nicht weit zum Spuk, den kaum einer mag (es sei denn bei „Harry Potter“).
Tod und Teufel und Gespenster
Auch hier geht es weniger lustig zu. Menschen werden von Ängsten in allen möglichen Erscheinungsformen geplagt, von gruseligen (Kürbis)Fratzen, von Kakerlaken und von „Bi-Ba-Butzemännern“.
Der Tod ist allgegenwärtig, zu manchen kommt er früher, zu manchen später. Wer selbst Hand anlegen will: Selbstmordabsichten auf Bahnstrecken könnten durch unpünktliche und ausfallende Züge durchkreuzt werden!
Auch der Teufel treibt den Menschen vor sich her und hat sich zigfach in unsere Sprache eingeschlichen. Wenn er allerdings seine ganz persönliche Aufwartung macht, ist er weniger konsequent als Gevatter Tod und lässt die Menschen überleben – doch viele spüren noch nicht einmal seine Anwesenheit, auch wenn sie in „Teufels Küche“ geraten.
Typen
Jeder echte Typ ist ein Sieg des Individuellen gegen die Normopathie und gegen die Anpassungszwänge der Gesellschaft. Jeder echte Typ ist ein König und damit besser dran als Selbstzweifler, Opportunisten, Korinthenkacker, Spießer, Voyeure, Spione, Wutbürger und „Dämonstranten“.
So viele Spinner und verschrobene Gestalten – dann doch lieber hinaus in die freie Natur! Da wird der Spanner zum Ausspanner, der fernglasig in die Ferne und fotografisch in die Nähe schaut und der Spießer zum Kartoffel- und Fleisch-Aufspießer, der zum Abschluss mit seinesgleichen Salsa tanzt.
Verrückte Welt!