Narren
Dummbrot auf Entdeckungstour
„Es ist das Elend der Welt, dass die Dummen so selbstsicher und die Klugen voller Zweifel sind", beschwerte sich vor langer Zeit schon Bertrand Russell, britischer Philosoph und Historiker. In manchen Fällen allerdings zeigen sich Europas helle Köpfe schlagfertig.
Entdeckungsreise: Im alten Volk der Dichter und Denker besinnt man sich auf die Anfänge menschlicher Entdeckungen, auf den Primaten zurück: Wer nicht gerade ein Schlaumeier ist, der hat hier das Rad nicht neu erfunden. Auf der Iberischen Halbinsel bewegt man sich weiter auf dem Zeitstrahl und sagt, dass der spanische Halbintelligenzler nicht gerade das Sprengpulver erfunden hat (No has inventado la pólvaro) .
Der polnische Einfaltspinsel versteckt seine Dummheit hinter großen Taten: Wer hier geistige Abwesenheit demonstriert, hätte auch Amerika nicht entdecken können (Ameryki nie odkry) .
Die Franzosen halten es ihrerseits eher zeitlos. Doch auch im Hexagon verweist man bei banalen Aussagen seines Gegenübers gern auf eine uralte und furchtbar simple Erfindung: auf den Faden, mit dem man die Butter schneidet, den der Dummschwätzer garantiert nicht erfunden hat (Il n‘a pas inventé le fil à couper le beurre) . Wahlweise - vielleicht aufgrund der seicht-lauwarmen Äußerungen des Gesprächspartners - kann man auch darauf hinweisen, dass er nicht der Entdecker lauwarmen Wassers ist (Il n’a pas inventé l’eau tiède) .
Im Englischen würzt man die Konversation gekonnt, indem man auf fehlenden Scharfsinn hinweist. Die abgestumpften Kommentare des englischen Schwätzers haben ihm eingebracht, dass er als nicht gerade schärfstes Werkzeug in der Kiste gilt (He’s not the sharpest tool in the box) .
Die Dummen sterben eben nie aus. Ebenso wenig die Ausdrücke, um sie zu entlarven.
Margarethe Padysz
Tod und Teufel und Gespenster
Dummbrot auf Entdeckungstour
„Es ist das Elend der Welt, dass die Dummen so selbstsicher und die Klugen voller Zweifel sind", beschwerte sich vor langer Zeit schon Bertrand Russell, britischer Philosoph und Historiker. In manchen Fällen allerdings zeigen sich Europas helle Köpfe schlagfertig.
Entdeckungsreise: Im alten Volk der Dichter und Denker besinnt man sich auf die Anfänge menschlicher Entdeckungen, auf den Primaten zurück: Wer nicht gerade ein Schlaumeier ist, der hat hier das Rad nicht neu erfunden. Auf der Iberischen Halbinsel bewegt man sich weiter auf dem Zeitstrahl und sagt, dass der spanische Halbintelligenzler nicht gerade das Sprengpulver erfunden hat (No has inventado la pólvaro) .
Der polnische Einfaltspinsel versteckt seine Dummheit hinter großen Taten: Wer hier geistige Abwesenheit demonstriert, hätte auch Amerika nicht entdecken können (Ameryki nie odkry) .
Die Franzosen halten es ihrerseits eher zeitlos. Doch auch im Hexagon verweist man bei banalen Aussagen seines Gegenübers gern auf eine uralte und furchtbar simple Erfindung: auf den Faden, mit dem man die Butter schneidet, den der Dummschwätzer garantiert nicht erfunden hat (Il n‘a pas inventé le fil à couper le beurre) . Wahlweise - vielleicht aufgrund der seicht-lauwarmen Äußerungen des Gesprächspartners - kann man auch darauf hinweisen, dass er nicht der Entdecker lauwarmen Wassers ist (Il n’a pas inventé l’eau tiède) .
Im Englischen würzt man die Konversation gekonnt, indem man auf fehlenden Scharfsinn hinweist. Die abgestumpften Kommentare des englischen Schwätzers haben ihm eingebracht, dass er als nicht gerade schärfstes Werkzeug in der Kiste gilt (He’s not the sharpest tool in the box) .
Die Dummen sterben eben nie aus. Ebenso wenig die Ausdrücke, um sie zu entlarven.
Margarethe Padysz
Typen
Dummbrot auf Entdeckungstour
„Es ist das Elend der Welt, dass die Dummen so selbstsicher und die Klugen voller Zweifel sind", beschwerte sich vor langer Zeit schon Bertrand Russell, britischer Philosoph und Historiker. In manchen Fällen allerdings zeigen sich Europas helle Köpfe schlagfertig.
Entdeckungsreise: Im alten Volk der Dichter und Denker besinnt man sich auf die Anfänge menschlicher Entdeckungen, auf den Primaten zurück: Wer nicht gerade ein Schlaumeier ist, der hat hier das Rad nicht neu erfunden. Auf der Iberischen Halbinsel bewegt man sich weiter auf dem Zeitstrahl und sagt, dass der spanische Halbintelligenzler nicht gerade das Sprengpulver erfunden hat (No has inventado la pólvaro) .
Der polnische Einfaltspinsel versteckt seine Dummheit hinter großen Taten: Wer hier geistige Abwesenheit demonstriert, hätte auch Amerika nicht entdecken können (Ameryki nie odkry) .
Die Franzosen halten es ihrerseits eher zeitlos. Doch auch im Hexagon verweist man bei banalen Aussagen seines Gegenübers gern auf eine uralte und furchtbar simple Erfindung: auf den Faden, mit dem man die Butter schneidet, den der Dummschwätzer garantiert nicht erfunden hat (Il n‘a pas inventé le fil à couper le beurre) . Wahlweise - vielleicht aufgrund der seicht-lauwarmen Äußerungen des Gesprächspartners - kann man auch darauf hinweisen, dass er nicht der Entdecker lauwarmen Wassers ist (Il n’a pas inventé l’eau tiède) .
Im Englischen würzt man die Konversation gekonnt, indem man auf fehlenden Scharfsinn hinweist. Die abgestumpften Kommentare des englischen Schwätzers haben ihm eingebracht, dass er als nicht gerade schärfstes Werkzeug in der Kiste gilt (He’s not the sharpest tool in the box) .
Die Dummen sterben eben nie aus. Ebenso wenig die Ausdrücke, um sie zu entlarven.
Margarethe Padysz
Zum Verrücktwerden!
Narren
Wenn eine Gesellschaft überwiegend aus Verrückten besteht, wird auch der Gescheite für verrückt erklärt. Narren sind Wesen, die dagegenhalten und lustige Sachen machen. Man lacht über sie, wenn sie dem Schneemann den dicken Mantel klauen oder in Tierkostümen Kunststücke vollführen.
Sie wissen immer einen Ausweg. Wenn die Stimmung bei ihnen selbst oder bei anderen auf dem Gefrierpunkt angekommen ist, haben sie die Humoridee, die alles wieder in Fluss bringt. Denn der Humor steht in enger Beziehung zur Flüssigkeit, war er doch früher die Bezeichnung für die vier elementaren Körpersäfte (h?mor?s), die entscheidend und prägend für das Temperament sind. So bricht und verflüssigt der Narr das Eis. Die Welt leuchtet wieder in hellen Farben – und alles ohne pharmazeutische Stimmungsaufheller. Deshalb stören sich miesepetrige Menschen an ihm und wollen ihm durch „Humor-Ex“ den Garaus machen oder ihn in enge Konventionen einzwängen.
Doch er ist gegen jede Art von Zwang, auch gegen den Kostümzwang in der „närrischen Zeit“, in der man zwanghaft ungezwungen sein möchte. Da nimmt er lieber Reißaus und schwebt über allen Dingen. Denn er ist Individualist, nicht der Gruppenvergnügte, und sein Bruder im Geiste ist der Clown im Zirkus, der leidet, wenn andere nicht (über ihn) lachen.
Was den Narren auszeichnet, ist Gelassenheit und Zuversicht. Auch aus einer Katastrophe kann er immer noch das Beste machen – wenn das Schiff sinkt, findet er den rettenden Anker, auf den er sich legt und nicht untergeht. Deshalb haben viele Menschen Narren gern, eben „einen Narren an ihnen gefressen“, während die Miesepeter das Fressen sehr wörtlich nehmen, um ihn loszuwerden.
Auch Tiere können lustig sein. Denn auch sie machen Spaß, bauen Türme aus Esel, Hund, Katze und Hahn oder aus Pferd, Ziege und Papagei, oder sie fliegen waghalsig und akrobatisch durch die Luft … die ganze Welt ist ein Zirkus!
Wenn allerdings Türen und Kleiderbügel ihr Unwesen treiben, ist es nicht weit zum Spuk, den kaum einer mag (es sei denn bei „Harry Potter“).
Tod und Teufel und Gespenster
Auch hier geht es weniger lustig zu. Menschen werden von Ängsten in allen möglichen Erscheinungsformen geplagt, von gruseligen (Kürbis)Fratzen, von Kakerlaken und von „Bi-Ba-Butzemännern“.
Der Tod ist allgegenwärtig, zu manchen kommt er früher, zu manchen später. Wer selbst Hand anlegen will: Selbstmordabsichten auf Bahnstrecken könnten durch unpünktliche und ausfallende Züge durchkreuzt werden!
Auch der Teufel treibt den Menschen vor sich her und hat sich zigfach in unsere Sprache eingeschlichen. Wenn er allerdings seine ganz persönliche Aufwartung macht, ist er weniger konsequent als Gevatter Tod und lässt die Menschen überleben – doch viele spüren noch nicht einmal seine Anwesenheit, auch wenn sie in „Teufels Küche“ geraten.
Typen
Jeder echte Typ ist ein Sieg des Individuellen gegen die Normopathie und gegen die Anpassungszwänge der Gesellschaft. Jeder echte Typ ist ein König und damit besser dran als Selbstzweifler, Opportunisten, Korinthenkacker, Spießer, Voyeure, Spione, Wutbürger und „Dämonstranten“.
So viele Spinner und verschrobene Gestalten – dann doch lieber hinaus in die freie Natur! Da wird der Spanner zum Ausspanner, der fernglasig in die Ferne und fotografisch in die Nähe schaut und der Spießer zum Kartoffel- und Fleisch-Aufspießer, der zum Abschluss mit seinesgleichen Salsa tanzt.
Verrückte Welt!